Über den gefährlichen Opportunismus der Landeskaiser
In den letzten Tagen wurde heftig – vorwiegend von Seiten einiger Bundesländer - über die Aufrechterhaltung der kostenlosen Testmöglichkeiten im Bezug auf die Sars CoV- Epidemie debattiert. Der ZVPÖ hofft, dass sich die Vernunft durchsetzen wird und fordert, dass neben den bundesweiten Gratistests auch die Infrastruktur für die flächendeckende Kontaktrückverfolgung voll einsatzfähig aufrechterhalten wird. Sämtliche Kosten müssen weiterhin vom Bund getragen werden.
Wie das Beispiel Chile derzeit zeigt, kann eine bereits gut mit Impfung versorgte Gesellschaft dennoch in eine nächste Infektionswelle, verursacht durch das Sars Coronavirus, hineinrutschen. Auf Basis jüngst publizierter Arbeiten von Gesundheitsökonom*innen kann glasklar das Versagen der Gesundheitsbehörden in der Zusammenarbeit von Bund und Ländern nachverfolgt werden. (http://www.healthsystemintelligence.eu/docs/HSI_PolicyBrief_Foederalismus_06_2021_final.pdf)
Schon vor dem Rücktritt von Minister Anschober wurde bekannt, dass der sogenannten „Steuerungsgruppe“ der Task Force-Pflege, die aktiv in die Parteienverhandlungen zur Reform eingebunden werden sollte, die Verhandlungskompetenzen entzogen wurden. Man braucht wenig Phantasie, um zu erahnen, welche der beiden Regierungsparteien dieser Abwertung von ExpertInnen durchgeboxt hat.
Die Ergebnisse der breit angelegten Zusammenfassung von ExpertInnenwissen aus dem Praxisfeld der Care-Arbeit (Pflege- und Versorgungsarbeit) und den relevanten Interessensvertretungen waren eigentlich bereits im alten Jahr 2020 abgeschlossen und publikationsreif. Dass es dann noch bis Mitte Februar 2021 gedauert hat, bis der Endbericht vorgelegt wurde zeigt, wie sehr wiederum die Anliegen von ExpertInnen den strategischen Überlegungen von sogenannten Entscheidungsträgern der politischen Parteien untergeordnet werden.
Die neue Ausgabe unserer Verbandszeitung „aktiv LEBEN“ ist dieser Tage wieder an unsere Mitglieder ausgeschickt worden. Neben dem Leitartikel mit vielen weiteren Beiträgen zu aktuellen Themen die uns Seniorinnen und Senioren betreffen:
• Pflege: Droht uns die alte Normalität? • Impftermine mit Hürden • Applaus und Lobeshymnen reichen nicht! (Aus der Innensicht eines Pensionistenhauses) • Seniorenmärkte sind Wachstumsbereich der Zukunft • Mehr für Care! Pflege und Versorgungsarbeit aufwerten • Gedanken zur Allgegenwart der Digitalisierung
Wenn sie Interesse an unserer Zeitung haben, senden wir ihnen gerne kostenlos ein Exemplar dieser Ausgabe zu. Bestellungen richten Sie bitte telefonisch an unser Büro 01/2146573 oder via e-mail an zvpoe@aon.at.
Dazu hat der ZVPÖ schon 2019 in einer Pflegeenquete eine umfassende Analyse zur Pflege in einer 40-seitigen Broschüre, zusammen mit einem 7-Punkte Forderungskatalog präsentiert.
Beide Dokumente sind in gedruckter und digitaler Form telefonisch in unserm Büro unter 01 214 65 73 oder via email bei zvpoe@aon.at gegen einen kleinen Unkostenbeitrag bestellbar.
Die jährliche Anpassung der Pensionen an die Teuerung wird derzeit nach der Entwicklung des Verbraucherpreisindex (VPI) der Statistik Austria berechnet. Es wird dazu die Entwicklung des VPI von August bis Juli herangezogen, und zwar der Durchschnitt der monatlichen Teuerungsrate in diesem Zeitraum. Die Regierung ist in ihrer Entscheidung für die tatsächliche Höhe der Anpassung allerdings nicht ausschließlich an diese Zahlen gebunden. Trotzdem sind diese die entscheidende Grundlage.
Nun ist es aber so, dass der VPI die Teuerung, die PensionistInnenhaushalte spüren, nicht wirklich wiedergibt. Bis vor einigen Jahren gab es deshalb den PensionistInnenindex, der von der Statistik Austria berechnet wurde und der dem tatsächlichen Verbrauch von PensionistInnenhaushalten näher kam. In der Regel war dieser spezielle Index etwas höher, die Teuerung für PensionistInnen also höher als es der VPI anzeigte. Der ZVPÖ forderte deshalb schon seit Jahren die Wiedereinführung des PensionistInnenindex als eine Grundlage für die jährliche Pensionsanpassung um die Kaufkraft der Pensionen zu erhalten.
Über zwei Millionen Menschen sind laut unserer Bundesregierung bereits mindestens einmal gegen Corona geimpft. Darin enthalten sind rund eine Million aus der Gruppe der Hochbetagten und Menschen mit hohem Risiko, die bereits die zweite Teilimpfung erhielten. Die Mehrheit der Menschen in Österreich harrt allerdings noch auf einen Impftermin. Und hier beginnen die Hürden. Denn erstens braucht es die ausreichende Verfügbarkeit von Impfstoffen und zweitens bestätigte Impftermine. Einen Termin für alle, die bereits einmal geimpft wurden und zwei Termine für alle, die noch keine Teilimpfung haben. Bei rund 7,5 Millionen impfbaren Menschen in Österreich (alle über 16 Jahre) ergäbe das die erkleckliche Anzahl von etwa 10 Millionen Impfterminen.
Viele Menschen träumen davon, ein hohes Lebensalter zu erreichen – bei bester Gesundheit, selbstverständlich. Leichter gesagt als getan. Viele Faktoren beeinflussen die Lebenserwartung. Welchen Anteil sie jeweils genau haben, lässt sich kaum feststellen. Auf einige Faktoren können wir zudem keinen oder nur kaum Einfluss nehmen, wie etwa die eigenen Gene. Andere Faktoren können wir aber durchaus selbst beeinflussen. Deshalb ist es wichtig, sich frühzeitig mit dem Thema des Älterwerdens zu befassen. Wenn wir uns sorgfältig um unseren Körper kümmern, können wir viele der Veränderungen verlangsamen oder sogar ganz verhindern.
Seit einigen Jahren wird bei der Einstufung des Pflegegeldes die Demenzerkrankung besonders berücksichtigt. Nun wurde angekündigt, dass die bestätigte Demenzerkrankung bei der kommenden Pflegereform zu einer Pflegegelderhöhung führen wird.
Ein Rückblick und Ausblick von Dr. Rudi Gabriel, Arzt in Eisenstadt.
Der Pflegebedarf eines Menschen wird an Hand von Zeittafeln ermittelt. Besondere Einschränkungen, wie schwere Sehbehinderung, Behinderungen der Motorik und Erkrankungen des Nervensystems werden in die Berechnung einbezogen. Zwei Tätigkeitsfelder bestimmen die Bewertung: Die Hilfsverrichtungen für die Bewältigung des Alltags und die direkten Betreuungsmaßnahmen bei den individuellen Bedürfnissen der Menschen.
Vor 50 Jahren wurde in Österreich die erste Gesundheitsministerin angelobt. Die Ärztin Ingrid Leodolter führte den Mutterkindpass und die Gesundenuntersuchung ein.
Seither kommen in Österreich verschiedene Instrumente der Gesundheitsvorsorge zum Einsatz.
Ein Rückblick und Ausblick von Rudi Gabriel, Arzt in Eisenstadt.
Die sehr rasche und radikale Senkung der Mutter- und Säuglichssterblichkeit war wohl das wichtigste Ergebnis dieser ersten substanziellen Präventionsmaßnahmen in der österreichischen Gesundheitsversorgung. Seither wurde das Vorsorgeprogramm mehrmals an die Erkenntnisse der sozialmedizinische Forschung angepasst und weiterentwickelt. Die Brustkrebsvorsorge, das Darmkrebsvorsorgeprogramm und die Einschätzungsmaßnahmen in Bezug auf die Osteoporose für Menschen über 65 sind hier in erster Linie zu nennen.
„Impfen, Impfen, Impfen“ und „testen, testen, testen“ - diese beiden Ratschläge gab uns die Bundesregierung zum Durchstehen der COVID-Krise mit.
In täglichen Belangsendungen im ORF wird uns das „Testen, zumindest jeden 3. Tag“ empfohlen. Unter anderen wurde von der Bundesregierung großspurig angekündigt, dass jede(r)seit Anfang März in ihrer/seiner Apotheke gegen Vorlage ihrer/seiner E-Card monatlich fünf Wohnzimmer-Gratis-Selbsttests abholen könne.
Allerdings waren alle seit Anfang März bisher den Apotheken zugelieferten Testkontingente bei weiten zu knapp bemessen. Deshalb ergattert man entgegen bereits mehrfach versprochener Nachlieferungen, die Testkitts bestenfalls nach dem Zufallsprinzip. In den meisten Apotheken bleiben sie weiter vergriffen.
Nach den zurückliegenden Verzögerungen bei der Beschaffung und Auslieferung, der Ende des Vorjahres allen über 65-Jährigen versprochenen Gratis-FFP2 Masken, zeigt sich einmal mehr allzu deutlich: Die Regierung verliert sich darin, mit ihrer großspurigen Ankündigungspolitik in die Schlagzeilen zu kommen, während die Umsetzung ihrer Zusagen oft unausgegoren und mangelhaft bleibt.
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