Das Pratermuseum - ein Museum der „Vielfalt auf allen Ebenen der Erfahrung“
- Sonntag, 17. November 2024 @ 20:10
Unser Besuch war ein echtes Highlight unserer bisherigen Wiener ZVPÖ-Museumsbesuche.
Auf die Bilder klicken, dann werden sie groß!
Bereits im Eingangsbereich des von Michael Wallraff konzipierten neu in Holzbauweise erbauten Museumsgebäudes in unmittelbarer Nähe des Riesenrades befindet sich ein 100m² großes Wimmelbild „Prater Panorama 2024“ von Olaf Osten, welches die „tiefe und reiche Geschichte des weitläufigen Erholungs- und Vergnügungsparks“ wiedergibt.
Unsere BesucherInnengruppe wurde von den beiden Ausstellungs-KuratorInnen und HerausgeberInnen eines Buches zur Pratergeschichte (siehe weiter unten) Susanne Winkler und Werner Michael Schwarz , gemeinsam durch das äußerst sehenswerte, vielseitige und inhaltsreiche neue Museum geführt.
23 KollegInnen folgten der Einladung des ZVPÖ-Wien und erlebten eine sehr engagierte, spannende Museumsführung, wofür wir uns bei beiden nochmals herzlich bedanken wollen.
Das Praterpanoramabild (Wimmelbild) enthält Abbildungen vieler „Persönlichkeiten aus drei Jahrhunderten …aus Forschung, Literatur, Musik oder Theater“, die mit dem Prater in Verbindung standen.
Wolfgang Amadeus Mozart, der 1788 das freche Lied „Gehen wir in den Prater, gehen wir in d’Hetz“ komponierte (welches im Museum zu hören ist), Otto Wagner, Chefarchitekt der Wiener Weltausstellung 1873, Egon Schiele und Gustav Klimt, beide Maler der Wiener Moderne, Josef II, der als Sohn von Maria Theresia und Mitregent ab1766 den Prater für die Allgemeinheit öffnete, Sigmund Freud, Begründer der Psychoanalyse, der Quantenphysiker Anton Zeillinger, der in jungen Jahren am Atominstitut im Prater wirkte, die Literaturpreisträgerin Elfriede Jellinek, die Schriftsteller Arthur Schnitzler und Hugo von Hofmannsthal, Josef Hader (u.a. Filmregisseur einer Geschichte rund um die Achterbahn „Wilde Maus“), Falco, Karl Marx, der im Revolutionsjahr 1848 Wien besuchte und lt. Bildbeschreibung „durch die Errichtung der Wirtschaftsuniversität 2023 im Prater als Denker, Theoretiker des Sozialismus und Kritiker des Kapitalismus gegenwärtig ist", Conchita_Wurst, Helmut Qualtinger, der zahlreiche Sketche mit Praterthemen verfasste, der sozialkritische Liedermacher Sigi Maron (der durch seine mehrmaligen Auftritte beim jährlichen Volksstimmefest auf der Jesuitenwiese Eingang fand), Waluliso, in den 70er und 80 Jahren auf vielen Großdemos und Großveranstaltungen in Wien präsent, seien hier stellvertretend für viele weitere genannt.
Ebenso enthält das Wimmelbild Abbildungen vieler „spektakuläre(r) Architekturen aus allen Epochen wie die Rotunde, das Riesenrad, Venedig in Wien, das Praterstadion, (den) Zirkus Busch oder (den) Praterturm" und Bilder vieler alter und auch neuer Praterattraktionen.
In den Etagen über dem Eingangsbereich (beide sind mit Aufzug, also auch barrierefrei erreichbar), gibt es viele interessante Ausstellungsobjekte wie den Watschenmann, der aus dem ursprünglichen „Wursteltheater“ des alten Wiens hervorgegangene und bis heute vorhandene Praterkasperl, der lebensgroßen Braunbär aus der Schießbude, die Weltausstellung von 1873 im Modell, Bilder, Fotos und Dokumente u.a.m.
Auch die dunklen Seiten der Pratergeschichte bleiben nicht ausgespart. Sowohl das austrofaschistische Regime als auch die nachfolgenden Nazis nutzten Einrichtungen des Praters (Trabrenngründe, Wiener Praterstadion) für ihre Großveranstaltungen. (z. B. : „Trabrennplatzrede von Engelbert Dollfuß" am 11.September 1933) In der NS-Zeit wurden zahlreiche jüdische PraterunternehmerInnen und ihre Familien beraubt, verfolgt, vertrieben und ermordet. Zwischen 1942 und 1945 gab es auch ein Zwangsarbeitslager im Prater, wo Menschen unter furchtbaren Bedingungen festgehalten und zur Arbeit gezwungen wurden
Unser Tipp für alle, die bei unserem Museumsbesuch nicht dabei waren:
Es lohnt sich sehr die neue Praterausstellung zu besuchen, z.B. auch gemeinsam mit Enkelkindern oder mit Gästen von außerhalb Wiens.
Des Weiteren gibt es, wie schon oben erwähnt, ein wunderschönes Buch (447 Seiten): „Der Wiener Prater – Labor der Moderne – Politik – Vergnügen – Technik", herausgegeben von Werner Michael Schwarz und Susanne Winkler.
Es enthält 70 Beiträgen von mehr als 50 AutorInnen über die Geschichte des Wiener Praters, illustriert mit vielen historischen Fotos und Abbildungen u.a. Es gibt darin auch einen mehrseitigen Beitrag über das Volksstimmfest., auf welchen unser Verband jedes Jahr mit einem eigenen Stand ertreten ist.
Diese Dokumentation in Buchform kann um 45 Euro via Internet (Hier klicken!), oder direkt bei der Kassa im Pratermuseum, erworben werden. Vielleicht auch ein passendes Geschenk für Weihnachten, Geburtstage oder andere Anlässe?
Auch ein Puzzle-Spiel mit 1000 Teilen des Praterpanoramabildes kann im Museum käuflich erworben werden.
Auf die Bilder klicken, dann werden sie groß!
Bereits im Eingangsbereich des von Michael Wallraff konzipierten neu in Holzbauweise erbauten Museumsgebäudes in unmittelbarer Nähe des Riesenrades befindet sich ein 100m² großes Wimmelbild „Prater Panorama 2024“ von Olaf Osten, welches die „tiefe und reiche Geschichte des weitläufigen Erholungs- und Vergnügungsparks“ wiedergibt.
Unsere BesucherInnengruppe wurde von den beiden Ausstellungs-KuratorInnen und HerausgeberInnen eines Buches zur Pratergeschichte (siehe weiter unten) Susanne Winkler und Werner Michael Schwarz , gemeinsam durch das äußerst sehenswerte, vielseitige und inhaltsreiche neue Museum geführt.
23 KollegInnen folgten der Einladung des ZVPÖ-Wien und erlebten eine sehr engagierte, spannende Museumsführung, wofür wir uns bei beiden nochmals herzlich bedanken wollen.
Das Praterpanoramabild (Wimmelbild) enthält Abbildungen vieler „Persönlichkeiten aus drei Jahrhunderten …aus Forschung, Literatur, Musik oder Theater“, die mit dem Prater in Verbindung standen.
Wolfgang Amadeus Mozart, der 1788 das freche Lied „Gehen wir in den Prater, gehen wir in d’Hetz“ komponierte (welches im Museum zu hören ist), Otto Wagner, Chefarchitekt der Wiener Weltausstellung 1873, Egon Schiele und Gustav Klimt, beide Maler der Wiener Moderne, Josef II, der als Sohn von Maria Theresia und Mitregent ab1766 den Prater für die Allgemeinheit öffnete, Sigmund Freud, Begründer der Psychoanalyse, der Quantenphysiker Anton Zeillinger, der in jungen Jahren am Atominstitut im Prater wirkte, die Literaturpreisträgerin Elfriede Jellinek, die Schriftsteller Arthur Schnitzler und Hugo von Hofmannsthal, Josef Hader (u.a. Filmregisseur einer Geschichte rund um die Achterbahn „Wilde Maus“), Falco, Karl Marx, der im Revolutionsjahr 1848 Wien besuchte und lt. Bildbeschreibung „durch die Errichtung der Wirtschaftsuniversität 2023 im Prater als Denker, Theoretiker des Sozialismus und Kritiker des Kapitalismus gegenwärtig ist", Conchita_Wurst, Helmut Qualtinger, der zahlreiche Sketche mit Praterthemen verfasste, der sozialkritische Liedermacher Sigi Maron (der durch seine mehrmaligen Auftritte beim jährlichen Volksstimmefest auf der Jesuitenwiese Eingang fand), Waluliso, in den 70er und 80 Jahren auf vielen Großdemos und Großveranstaltungen in Wien präsent, seien hier stellvertretend für viele weitere genannt.
Ebenso enthält das Wimmelbild Abbildungen vieler „spektakuläre(r) Architekturen aus allen Epochen wie die Rotunde, das Riesenrad, Venedig in Wien, das Praterstadion, (den) Zirkus Busch oder (den) Praterturm" und Bilder vieler alter und auch neuer Praterattraktionen.
In den Etagen über dem Eingangsbereich (beide sind mit Aufzug, also auch barrierefrei erreichbar), gibt es viele interessante Ausstellungsobjekte wie den Watschenmann, der aus dem ursprünglichen „Wursteltheater“ des alten Wiens hervorgegangene und bis heute vorhandene Praterkasperl, der lebensgroßen Braunbär aus der Schießbude, die Weltausstellung von 1873 im Modell, Bilder, Fotos und Dokumente u.a.m.
Auch die dunklen Seiten der Pratergeschichte bleiben nicht ausgespart. Sowohl das austrofaschistische Regime als auch die nachfolgenden Nazis nutzten Einrichtungen des Praters (Trabrenngründe, Wiener Praterstadion) für ihre Großveranstaltungen. (z. B. : „Trabrennplatzrede von Engelbert Dollfuß" am 11.September 1933) In der NS-Zeit wurden zahlreiche jüdische PraterunternehmerInnen und ihre Familien beraubt, verfolgt, vertrieben und ermordet. Zwischen 1942 und 1945 gab es auch ein Zwangsarbeitslager im Prater, wo Menschen unter furchtbaren Bedingungen festgehalten und zur Arbeit gezwungen wurden
Unser Tipp für alle, die bei unserem Museumsbesuch nicht dabei waren:
Es lohnt sich sehr die neue Praterausstellung zu besuchen, z.B. auch gemeinsam mit Enkelkindern oder mit Gästen von außerhalb Wiens.
Des Weiteren gibt es, wie schon oben erwähnt, ein wunderschönes Buch (447 Seiten): „Der Wiener Prater – Labor der Moderne – Politik – Vergnügen – Technik", herausgegeben von Werner Michael Schwarz und Susanne Winkler.
Es enthält 70 Beiträgen von mehr als 50 AutorInnen über die Geschichte des Wiener Praters, illustriert mit vielen historischen Fotos und Abbildungen u.a. Es gibt darin auch einen mehrseitigen Beitrag über das Volksstimmfest., auf welchen unser Verband jedes Jahr mit einem eigenen Stand ertreten ist.
Diese Dokumentation in Buchform kann um 45 Euro via Internet (Hier klicken!), oder direkt bei der Kassa im Pratermuseum, erworben werden. Vielleicht auch ein passendes Geschenk für Weihnachten, Geburtstage oder andere Anlässe?
Auch ein Puzzle-Spiel mit 1000 Teilen des Praterpanoramabildes kann im Museum käuflich erworben werden.