Equal-Pension-Day: Pensionslücke schließen
- Montag, 24. Juli 2023 @ 13:04
Ein Beitrag unseres Kollegen Josef Stingl
Etwas mehr als ein halbes Jahr ist vorüber und in Vorarlberg und Oberösterreich wurde der Equal-Pension-Day überschritten. Die anderen Bundesländer folgen in den nächsten Tagen. Zur Erklärung, besagter Equal-Pension-Day ist jener Tag, an dem die Männer im Schnitt bereits jene Pensionsleistung erreicht haben, die bei den Frauen erst zum Jahresende ankommen wird.
Um die klaffende Lücke zu schließen, verlangt der Präsident des sozialdemokratischen Pensionist:innenverbandes Dr. Peter Kostelka ein neues Berechnungsmodell. Nämlich jene zehn Jahre mit dem geringsten Verdienst sollen von der Pensionsberechnung ausgeklammert werden. Das kann man machen, wird dadurch aber die Ungleichheit der durchschnittlichen Pensionshöhe zwischen den Geschlechtern geschlossen?
Nein, denn die Gründe für die geringeren Frauenpensionen sind ein Mix aus ungerecht verteilter Familienarbeit, fehlenden Kinderbetreuungseinrichtungen, einem Teilzeitarbeit-”Zwang”, schlecht bezahlten Frauenarbeitsplätzen und geringeren Aufstiegschancen für Frauen.
Die Pensionsberechnung zu verändern ist nicht falsch, aber nur an einem Rädchen zu drehen, wird zu wenig sein, um die Ungleichheit der Pensionen auszugleichen. Abgesehen davon, dass wir zwei unterschiedliche Strategien zur Steigerungen der Frauenpensionen brauchen. Eine für die bereits vorhandenen niedrigen und eine für künftige Frauenpensionen.
Für die bereits bestehenden Frauenpension bedarf es einer “positiven Diskriminierung”, zum Beispiel durch die jährliche doppelte Pensionsanpassung für Frauenpensionen unter dem Männerdurchschnitt. Zur Erhöhung der zukünftigen Frauenpensionen braucht es ein Maßnahmenbündel aus:
Lohntransparenz und massive Lohnerhöhungen in Branchen, in denen hauptsächlich Frauen beschäftigt sind, wie dem Dienstleistungssektor, in Pflegeberufen und anderen Niedriglohnsektoren und einen gesetzlichen Mindestlohn der die Einkommen aus den Billiglohnbranchen deutlich steigert.
einen Ausgleich der erhöhten Teilzeit-Arbeitsverdichtung durch Pensionsversicherungsbeiträge in Vollzeit-Beschäftigungshöhe für die Unternehmen,
Die Aufwertung der Berufe in frauendominerten Branchen.
Das Schließen der Lohnlücke, u. a. durch die Pflicht für Betriebe und Verwaltungen, ihre Entgeltpraxis regelmäßig zu überprüfen, sowie ein externes Prüfrecht für die gesetzliche Interessensvertretung Arbeiterkammer.
Ein Gleichstellungs-Check für alle politischen Vorhaben, damit sie den unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten von Frauen und Männern gerecht werden und die Gleichstellung vorantreiben.
Eine Umverteilung von Sorgearbeit und Stärkung von Partnerschaftlichkeit, durch bezahlte Freistellung für Väter und zweite Elternteile rund um die Geburt eines Kindes, eine gesetzliche Verpflichtung zur Teilung der Elternkarenz für beide Elternteile.
Flächendeckende und bedarfsgerechte Betreuungsangebote für Kinder und Pflegebedürftige.
Keine Anhebung des Frauen-Pensionsantrittsalters, solange nicht gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit verwirklicht ist.
Etwas mehr als ein halbes Jahr ist vorüber und in Vorarlberg und Oberösterreich wurde der Equal-Pension-Day überschritten. Die anderen Bundesländer folgen in den nächsten Tagen. Zur Erklärung, besagter Equal-Pension-Day ist jener Tag, an dem die Männer im Schnitt bereits jene Pensionsleistung erreicht haben, die bei den Frauen erst zum Jahresende ankommen wird.
Um die klaffende Lücke zu schließen, verlangt der Präsident des sozialdemokratischen Pensionist:innenverbandes Dr. Peter Kostelka ein neues Berechnungsmodell. Nämlich jene zehn Jahre mit dem geringsten Verdienst sollen von der Pensionsberechnung ausgeklammert werden. Das kann man machen, wird dadurch aber die Ungleichheit der durchschnittlichen Pensionshöhe zwischen den Geschlechtern geschlossen?
Nein, denn die Gründe für die geringeren Frauenpensionen sind ein Mix aus ungerecht verteilter Familienarbeit, fehlenden Kinderbetreuungseinrichtungen, einem Teilzeitarbeit-”Zwang”, schlecht bezahlten Frauenarbeitsplätzen und geringeren Aufstiegschancen für Frauen.
Die Pensionsberechnung zu verändern ist nicht falsch, aber nur an einem Rädchen zu drehen, wird zu wenig sein, um die Ungleichheit der Pensionen auszugleichen. Abgesehen davon, dass wir zwei unterschiedliche Strategien zur Steigerungen der Frauenpensionen brauchen. Eine für die bereits vorhandenen niedrigen und eine für künftige Frauenpensionen.
Für die bereits bestehenden Frauenpension bedarf es einer “positiven Diskriminierung”, zum Beispiel durch die jährliche doppelte Pensionsanpassung für Frauenpensionen unter dem Männerdurchschnitt. Zur Erhöhung der zukünftigen Frauenpensionen braucht es ein Maßnahmenbündel aus:
Lohntransparenz und massive Lohnerhöhungen in Branchen, in denen hauptsächlich Frauen beschäftigt sind, wie dem Dienstleistungssektor, in Pflegeberufen und anderen Niedriglohnsektoren und einen gesetzlichen Mindestlohn der die Einkommen aus den Billiglohnbranchen deutlich steigert.
einen Ausgleich der erhöhten Teilzeit-Arbeitsverdichtung durch Pensionsversicherungsbeiträge in Vollzeit-Beschäftigungshöhe für die Unternehmen,
Die Aufwertung der Berufe in frauendominerten Branchen.
Das Schließen der Lohnlücke, u. a. durch die Pflicht für Betriebe und Verwaltungen, ihre Entgeltpraxis regelmäßig zu überprüfen, sowie ein externes Prüfrecht für die gesetzliche Interessensvertretung Arbeiterkammer.
Ein Gleichstellungs-Check für alle politischen Vorhaben, damit sie den unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten von Frauen und Männern gerecht werden und die Gleichstellung vorantreiben.
Eine Umverteilung von Sorgearbeit und Stärkung von Partnerschaftlichkeit, durch bezahlte Freistellung für Väter und zweite Elternteile rund um die Geburt eines Kindes, eine gesetzliche Verpflichtung zur Teilung der Elternkarenz für beide Elternteile.
Flächendeckende und bedarfsgerechte Betreuungsangebote für Kinder und Pflegebedürftige.
Keine Anhebung des Frauen-Pensionsantrittsalters, solange nicht gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit verwirklicht ist.