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200.000 PensionistInnen im Jahr 2018 ohne Seniorenermäßigung

  • Mittwoch, 3. Januar 2018 @ 12:18
AK fordert Neu-Regelung: Pensionsantritt muss zur Ermäßigung berechtigen

„Eine Neuregelung der Senioren-Ermäßigung in Österreichs Verkehrsverbünden und -unternehmen ist dringend überfällig“, sagt die Leiterin der AK Verkehrsabteilung, Sylvia Leodolter. Mit 1. Jänner 2018 wird das Anspruchsalter für die Senioren-Ermäßigungen auf 63 Jahre erhöht. „Etwa 200.000 Menschen in Österreich werden im neuen Jahr zwischen 60 und 63 Jahre alt und eine Pension erhalten. Sie haben damit aber keinen Anspruch auf eine Seniorenermäßigung. Das trifft vor allem Frauen mit meist kleineren Pensionen hart“, so Leodolter. Besser wäre es, die Ermäßigung nicht an das Alter, sondern an den Pensionsantritt zu koppeln. „Wir wollen, dass die Seniorenermäßigung auch bei den Menschen ankommt, die sie brauchen“, sagt die AK-Expertin. Denn die jetzige Regelung führt dazu, dass beispielsweise ein 63jähriger Gutverdiener Seniorenermäßigung bekommt, eine 60jährige Mindestpensionistin mit rund 910 Euro brutto im Monat aber nicht. „Die Verkehrsunternehmen und die Verkehrsverbünde hatten diese Altersgrenzen vereinbart. Sie müssen dringend eine gemeinsame Neuregelung finden und diese schnell in ihren Tarifbedingungen umsetzen“, fordert Leodolter.

Grund für diese „Fehlentwicklung“ beim Zugang zur Seniorenermäßigung:
Seit 2012 ist das Anspruchsalter für Senioren-Ermäßigungen für Frauen und Männer vereinheitlicht. Das Anspruchsalter steigt seit 2014 alle zwei Jahre um ein Jahr an. Ab 1.1.2018 muss man 63 Jahre alt sein, um die Ermäßigung zu bekommen. Das Anspruchsalter hat sich dadurch vom tatsächlichen Pensions-Eintrittsalter immer weiter entfernt. So lag das durchschnittliche Antrittsalter bei der Alterspension bei Frauen 2016 bei 60,3 Jahren, bei Männern bei 63,3 Jahren.

Eine Seniorenermäßigung bedeutet eine deutliche Erleichterung bei den Öffi-Kosten gerade für Menschen, die mit jedem Euro rechnen müssen.

Bei den ÖBB beispielsweise kostet die „Vorteilscard Senior“ 29 Euro. Dafür gibt es jede Fahrkarte bei der Bahn sowie den Bussen der Ostregion um 40 bis 50 Prozent billiger.

Bei den Wiener Linien gibt es die Jahreskarte für SeniorInnen um 150 Euro billiger.

Bei den Innsbrucker Verkehrsbetrieben zahlen SeniorInnen 100 Euro weniger für die Jahreskarte.

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